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Was ist Jagd?

Jagd, im allgemeinsten Sinn, kann als jene Tätigkeit bezeichnet werden, die zum Ziel hat, nicht unmittelbar verfügbare Lebewesen, Gegenstände oder Werte zu entdecken und sich anzueignen. Denken wir an die Insektenjagd durch eine fleischfressende Pflanze, an eine Schnäppchenjagd in einem Einkaufszentrum im Ausverkauf , an die Jagd von Sammelorganisationen nach Legaten, Spenden und Mitgliederbeiträgen oder nach Rekordresultaten im Sport.

Jagd im weiteren Sinn ist ein Instrument zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität.

  • Es basiert auf den Ausgleich unter den Wildpopulationen und dem Lebensraum. Damit können einerseits benachteiligte Tierarten gefördert und andererseits Wildschäden an der Vegetation, an anderen Tieren und an Menschen verhütet und begrenzt werden. Die Jagd trägt auch wesentlich zur Wildgesundheit bei. Mit der Jagd werden schliesslich wertvolle Produkte der Natur für die Gesellschaft verfügbar gemacht, etwa schmackhafte Wildgerichte oder attraktive heimische Pelzprodukte.

Jagd im engeren Sinn bezeichnet die spezifisch menschliche, legale Verfolgung von freilebendem Wild unter Verwendung zusätzlicher Mittel, mit der Absicht, es zu fangen, zu erlegen und es sich anzueignen. Jagd ist nur gegeben, wenn das der Verfolgung ausgesetzte Tier eine Chance zum Entkommen hat.*

  • * Definition von Jagd im engeren Sinn: unter Berücksichtigung von Gedanken von Peider Ratti, ehemaliger Jagd- und Fischereiinspektor des Kantons Graubünden, sowie von Kurt Lindner (Jagd - Verteidigung einer Definition, 1978, Schriften zur Geschichte und Soziologie der Jagd).

 

  • Jagd ist eine behördliche Aufgabe, die in der Bundesverfassung verankert ist. Die Verwaltung kann dabei auf die freiwillige und fachmännische Unterstützung der Jägerschaft zählen, die mit ihren Gebühren die Arbeit der kantonalen Jagdverwaltungen und der staatlichen Wildhüter und damit ganzer Ämter finanziert. Jäger müssen eine strenge Prüfung bestehen; sie bilden sich ständig weiter, etwa in der Handhabung ihrer Schusswaffen.
  • In ihrer Freizeit halten sich Jägerinnen und Jäger gerne in der Natur auf und beobachten Wildtiere. Damit tragen sie wesentlich zur planmässigen Überwachung der Wildtierbestände bei. Sie setzen sich aktiv für die Pflege der Wildlebensräume und für den Schutz der Wildtiere vor Störung ein. Sie Respektieren die Würde der Tiere und gehen verantwortungsbewusst um.
  • Jäger haben Freude an ihrer Beute, und ihre Familie und Freunde mit ihnen. Mit Hunden arbeiten Jäger besonders gerne; viele Hunderassen wurden im Laufe der Jahrhunderte für die Jagd gezüchtet und gelten heute als wertvolles Kulturgut.
  •  Jagd gehört zu den ältesten Traditionen der Menschheit. Die herausfordernde Auseinandersetzung mit frei lebenden Wildtieren, die für frühe Menschen wichtiger Bestandteil der Nahrung waren, stellte einen wesentlichen Auslöser der menschlichen Evolution dar. Diese Tradition entwickelt sich ständig weiter und hält mit dem Lauf der Zeit Schritt. Moderne Jagd ist nachhaltig; sie trägt den ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anliegen Rechnung. Sie wird auf der Basis wissenschaftlich fundierter Kriterien geplant und ausgeführt (siehe Wildtiermanagement).

 

Jagd – das Natürlichste dieser Welt!